Donnerstag, 8. November 2012

Chaos Warriors of Nurgle

Die jüngst erschienen Neuheiten für die Chaos Jungs haben mir wieder den fortschreitenden qualitativen Verfall der doch einst so charaktervollen Games Workshop Miniaturen vor Augen gehalten. Durch die vielen voneinander getrennten Teile wirken die Reiter bei den Skullcrushern lieblos zusammengeschustert. Sie sehen so statisch aus, als würden sie auf einem Springbock sitzen. Auch das Horn des Musikers sieht albern und nach verschenktem Potenzial aus. Er trägt einen geschlossenen Helm, was will er mit einem Horn? Wie viel schnittiger wären ein mächtiges Paar Trommeln gewesen? Oder irgendeine Kreischende Kreatur? Wirklich schade, wenn man bedenkt, dass die Bloodcrusher schon ziemlich glaubwürdige und dynamische Reiterposen hatten. Die Hellstriders sehen auch aus, wie ein schlechter Umbau, da passt gar nichts zusammen und die klobigen Peitschen geben ihnen das verstärkte Aussehen von schlichtem Spielzeugfigürchen. 
Das alles gipfelt dann im grausigen Warshrine. Regeltechnisch gab es den schon seit dem Chaoskrieger Armeebuch zur 7. Edition von Warhammer. Die Idee eines mobilen, finsteren Schreins passt wunderbar in das Gesamtbild einer Chaoskriegerarmee und hat zu einer ganzen Bandbreite an herrlichen Basteleien geführt, von denen hier einige Beispiele genannt werden:
nochmal Dargo000 (unter diesem Namen wurden sehr viele sehr schöne Bilder von Schreinen veröffentlicht)
Das scheint mir wie eine sehr schöne Vorlage. Doch nun gibt es einen "offiziellen" Warshrine, und so wurde dieses Konzept verwirklicht: Der Warshrine von GW. Ein wackeliges Konstrukt, das stark an Playmobil erinnert auf dem Rücken von zwei lächerlichen Schleimklumpen, alles mächtig mies proportioniert und irgendwie billig wirkend. Also mal ganz im Ernst, baut eure Warshrines lieber weiterhin selbst. Für sowas sollte man kein Geld ausgeben. 
Ganz im Gegensatz zu diesen entmutigenden Schrecknissen stehen die Corrupters of Apocalypse von Avatars of War. Die Figuren sind so billig und so gut gemacht, dass man bei deren Anblick schon Lust auf ein Chaosprojekt bekommt, eine Anwandlung, die sich bei den GW-Neuheiten doch eher vermissen ließ, zumindest  bei mir. Die Gussqualität ist sehr gut (wobei Nurgle auch viel verzeiht) und sie sehen endlich mal so richtig schön nurglig-siffig-chaosmäßig aus. Ausserdem sind die Modelle trotz der Masse sehr variantenreich. Das material - irgendein Kunststoffgemisch - ist sehr weich und lässt sich gut bearbeiten und man kann die Modelle gut umbauen, zum Beispiel mithilfe von MaxMini und Kromlech Teilen. Das kann man hier sehen:
Es macht echt Spaß, Plastikfiguren mit Teilen von MaxMini und Kromlech zu pimpen. Wenn das mal nicht eine abgedrehte Gang für Flying Lead ist? Diese feinen Herren hier sind jedoch leider nicht meine. Ich kann sie mir aber bestimmt ansehen, so oft ich möchte.

Das sind Minis, auf die ich meine Salad Fingers legen will. Da sind Designer, die sich noch Mühe geben. Die machen Lust auf was eigenes und inspirieren zu allerhand Nerderei. Warum bekommt das der Marktführer nicht hin?

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